Das Terrarium -Bauanleitung- Einrichtung- Versiegelung- Heizen und Lüften

Hier seht ihr, nach welchem Prinzip unsere Terrarien gebaut, ausgestattet und gestaltet werden.

 

Der Rohbau, aus 18mm OSB-Platten, von zwei Terrarien und Stauraum für Technik, Kabel und Zubehör.

Maße für das untere, große Terra: 160 cm breit, 70 cm hoch und 65 cm tief.

Maße für das obere, kleinere Terra 125 cm breit, 70 cm hoch und 65 cm tief.

Baust du dein Terra selbst, verwendest du natürlich nicht die dünnen OSB-Platten. Die dickeren Platten kosten kaum mehr, halten aber die Wärme besser und sind stabiler.

 

Die Heizung platzierst du, für eine perfekte Luftumwälzung, auf die Seite des Terras auf welcher sich die Lüftungsöffnungen unten befinden. Darunter steht dann eine entsprechend große Wasserschale, womit du die Problematik der wünschenswerten Luftfeuchtigkeit überwiegend begünstigt hast. Die zwei Lüftungsöffnungen nach oben sind für euch nur zu empfehlen, wenn der Platz für die Wasserschale, im darüberliegenden Terra, leicht beheizt werden soll. Wenn nicht, läßt man diese weg. Die Heizleistung der Elstein-Strahler ist im großen Terra 150 W und im oberen Terra 100 W. Da benötigt man einen Schutzkorb, um Verbrennungen der Tiere auszuschließen. Ratsam ist auch eine Keramik-Fassung für die Birne und die Verwendung eines hitzebeständigen Silikon-Kabels, für den Anschluß. Die Lüftungs-Bohrungen decken wir von Innen und Außen, mit Edelstahl-Haarsieben ( für Waschbecken ) ab. Die mit Aquarium-Silikon eingeklebten Siebe sind optisch super und preislich eine Alternative. Natürlich würde ein Sieb pro Bohrung ausreichen. Aber die Dinger kosten 50 Cent und da kleben wir, allein für die Optik, auch Außen ein Sieb ein. Natürlich kann man die zwei auch miteinander verschrauben.

 

Das Frauchen in die Bauarbeiten einzubinden ist eine prima Idee. So steigt auch hier die Vorfreude und Verbundenheit für die künftigen Bewohner des Projekts. Bei OSB-Platten sollte man stets die Löcher für die Holzschrauben vorbohren und ans Versenken der Schrauben denken. Die später sichtbaren Schraubenköpfe decken wir mit Holzkitt, in entsprechender Farbe ab.

 

Die Öffnungen für die Be-und Entlüftung bohren wir ca. 8-10 cm (von der Lochmitte gemessen) jeweils vom unteren und oberen Rand des Terras entfernt. Immer gegenüberliegend. Also links unten und rechts oben. Oder bei kleineren Terrarien auch vorn unten und hinten oben. Die Lüftungsöffnungen sollten ( alle zusammen gerechnet ) nicht zu groß sein. Eine zu starke Be-und Entlüftung erhöht die Heizkosten drastisch und senkt die Lüftfeuchtigkeit oft überaus ungünstig.

 

Natürlich besorgt man zuerst die Siebe oder Plastikgitter und dann bohrt man die Löcher für die Lüftung. Damit sie auch passen. Eine obere Frontblende ist ratsam, weil die Stabilität der Deckenplatte so erhöht wird und diese nicht später einmal durchhängt. Das könnte Probleme mit den Scheiben geben. Die untere Frontblende ist ratsam, weil so der Bodengrund im Terra verbleibt, wenn du die Scheiben öffnest. Sie sollte 8-10 cm hoch sein. Bei einem Terra über 100 cm raten wir zu einer Hartholz-Stütze in der Mitte des Terras. Nah an den Scheiben. So wird ebenfalls einem späteren Durchhängen vorgebeugt. Die Stütze bekommt unten einen Holzdübel ( Hartholzstift ) in eine passende Bohrung (nicht zu weit rauskucken lassen ) und oben ebenfalls in eine 8 mm Bohrung eine passende, etwas längere Schraube (für Metall, keine Holzschraube.) Dreht man die Schraube straff in die Bohrung, schneidet sich dort ein Gewinde ins Holz. So lässt sich die gewünsche Höhe perfekt einstellen. Ist die Bohrung zu groß geraten und die Schraube sitzt nicht fest, wird die Schraube einfach zusätzlich mit einer Mutter versehen.

 

Für das nötige Licht nutzen wir Unterbauleuchten mit 13 W T5 Leuchtstoffröhre. Diese LIVARNO Leuchten haben sogar eine schwenkbare, praktische Leuchtfront. Die sind sparsam im Verbrauch und werden nur leicht warm. Kosten im Netz ca. 10,- € zzgl. der Versandkosten. Wem die kalte Lichtfarbe aufstößt, tauscht die Röhre gegen eine mit warmem Lichtspektrum. Wir machen dies so. Macht nochmal 8,- €, auch falls man mal eine neue Röhre braucht. Auf die Frontblenden kleben und verschrauben wir die Laufschienen für die 6 mm Scheiben. Denke daran, die Köpfe der kleinen Schauben, zu versenken. Der Materialwert von Glas ist recht gering und die meisten Kosten entstehen bei der Bearbeitung der Scheiben. Der Unterschied zu nur 4 mm Glas ist preislich gering und die 6 mm Scheiben sind robuster und halten auch die Wärme ein wenig besser im Terra.

 

LED-Leuchten kann man verwenden. Doch wenn diese die Hauptlichtquelle darstellen sollen, benötigt man schon mehr als eine farbige Binre. Zum Versiegeln des Holzes verwenden wir KEIN, oft empfohlenes, Epoxidharz. Natürlich kann man dies machen. Wir nutzen seit vielen Jahren, für die Versiegelung unserer Terras, eine naturfarbene Wachs-Lasur. Gibt es von vielen Anbietern. Für unsere Zwecke sollte die Lasur ( im Farbton deines Geschmacks ) natürlich lösemittelfrei sein, das Siegel DER BLAUEN ENGEL tragen und/oder als für Kinderspielzeug geeignet gekennzeichnet sein. Wähle den Farbton hell, weil Holz natürlich nachdunkelt. Wie hier zu sehen. Dieses Terra ist bereits 5 Jahre in gebrauch. Es ist ein doppeltes Terrarium von zwei mal 80 cm Breite, 65 cm Tiefe und 80 cm Höhe. Also ein 160 cm Terra mit Trennwand inkl. der Heizung. Es steht über den vorab gezeigten Terrarien.

 

Bei fast allen gekauften Holz-Terrarien und natürlich erst recht bei Terrarien aus Glas, fehlen Ablageflächen in den oberen Regionen des Lebensraums. Unsere Tiere finden wir lediglich auf dem Boden, wenn diese trinken wollen, wenn sie in oder nach der Paarungszeit einen Geschlechtspartner oder eine Eiablagestelle suchen sowie wenn sie nach Futter Ausschau halten. Die Meisten kriechen auch zum Stinki machen nach unten. Also befinden sich unsere Kornnattern zu 95 % NICHT auf dem Boden sondern in, auf oder neben den angebotenen Verstecken auf den höher gelegenen Ablageflächen. So können wir die Temperatur von 27 °C im oberen Teil des Terras ansteuern. Wären die Tiere gezwungen ausschließlich auf dem Boden zu leben, wie wir dies oft bei anderen Haltern sehen, müsste man die 27 °C natürlich auch nach unten bringen. So sind bei diesem nachteiligen Prinzip die Heizkosten deutlich höher. Die einfachste Lösung sind also Ablageflächen, wie auch Hängematten, Bambus-Gestelle oder Einhängeböden. Wir vergrößern, durch das Einbringen von Ablageflächen, die für die Tiere nutzbaren Fläche deutlich.

 

Aus praktische und auch hygienischen Gründen ist es ratsam, sein Terra so einzurichten, dass ALLES raus genommen werden kann. Auch die Ablagen! Allein deshalb ist eine fest eingebrachte, modellierten Rückwand weniger geeignet. Erst recht falls man sich mal achtbeinige Krabbeltiere einfängt. Da müsste die Rückwand eigentlich rausgerissen werden. Unsere Ablage-Bretter bekommen mehrere Löcher / Durchbrüche und eine Randbegrenzung. Die Löcher begünstigen die Luft-Zirkulation, verringern das Gewicht des Bretts und werden von den Schlangen gern beim Klettern genutzt. Alle 10-15 cm setzen wir am Rand des Bretts einen Holzdübel. Auch daran halten sich Kornnattern gern fest, wenn sie unterwegs sind. Gleichzeitig verhindern die Zapfen, dass die bereitgestellten Verstecke runter oder gegen die Scheiben geschmissen werden. Kornis schieben auch ein schwereres Versteck schon mal umher. Mit den Holzdübeln befestigen wir auch unsere Ablagen. 6 Dübel pro Brett reichen aus. Das hält superfest. Auch in unseren Boa-Terrarien bauen wir dies so und die Großen wiegen schon mal 17- 22 kg. Bestimmt die gewünschte Höhe der Ablage und setzt 3 Holzdübel unter das Brett. Einen 3 cm von der vorderen Ecke, einen 3 cm vor den seitlichen Rand und einen in der Nähe des rechten Winkels in der Ecke. Ist die Wandstärke deines Terras dünn, solltest du besser kleine Leisten unter den Brettern verschrauben und nur gegen das Verrutschen der Konstruktion Dübel verwenden. Bei einer Wandstärke von 15 bis 20 mm halten die Bretter sicher auf den Dübeln.

 

Natürlich ist zu bedenken, dass auch die Ablageflächen versigelt werden müssen. Also erst alles sägen und bohren und dann streichen. Die Oberseite der Ablagen, den Boden des Terras und die Schnittstellen im Holz ruhig auch zwei mal. Mit diesem System der Befestigung können wir mit einem Handgriff jedes Brett rausnehmen oder auch wieder einhängen.

 

Du kannst die Größe und Form der Bretter frei wählen. Natürlich müssen die zwei Seiten, welche die Wände berühren, passig anliegen. Anzuraten sind Brettgrößen von mindestens 30 cm x 50 cm bis höchstens 75 % der Terrariumbreite und Tiefe. Nicht eimal quer rüber, sonst muss man zum Rausnehmen evtl. auch die Scheiben Rausnehmen. In einem Terra von 100 cm Breite, 50 cm Tiefe und 60 cm Höhe dürfen ruhig drei Ablagen von ca. 65 cm Breite und 35 cm Tiefe. Zwei von einer Seite und Eines auf die andere. Bei einem größeren Terra können die Bretter entsprechend größer sein. Wir haben in größeren Terrarien Ablageflächen von 125 cm x 50 cm und auch die halten prima. Es stört dabei nicht, wenn die frei hängende Ecke mit der Zeit ein wenig hängt. Wollt ihr ein sehr schweres Versteck dort platzieren, könnt ihr die Ecke ja noch mit einer Hartholzstütze sichern. Einfach unten und oben in die Stütze einen Dübel 1 cm rauskucken lassen und unterstellen. Entsprechende Löcher zum Einstecken bedenken. Den Rest besorgt die Schwerkraft.

 

Damit das Brett nicht hochkippt, setzen wir noch einen Dübel über die Ablage. In der Ecke (seitlich oder hinten) ist dabei egal. Jedoch 7-10 cm von der Ecke entfernt. Du brauchst Platz beim Bohren. So liegt das Brett schon sicher auf und wird nun noch gegen Verrutschen gesichert. Einfach das Brett auflegen und mit einem 8 mm Holzbohrer, direkt hinter den Dübeln in der Seiten und der Rückwand ganz eng ein Loch in die Ablage bohren. Für die letzten beiden Dübel. Sind diese eingesteckt, sitzt die Ablage sicher, fest und geht ganz einfach raus. Natürlich werden alle Ecken und Winkel des Terras mit Aquarium-Silikon abgedichtet. Einfach eine Wurst Aquarium-Silikon in die Winkel ziehen, mit etwas Spühlmittel am Finger zügig darüber streichen und dabei die Masse in die Ecke drücken. Durch den Fettlöser am Finger, bleibt hier kein Silikon kleben.

 

Wie du siehst, kann man die letzten zwei Dübel auch direkt vor den Rand des Bretts platzieren. Schon ist das Brett drin und fest. So können die Schlangen auch in der Nähe der Heizung liegen, wenn sie dies wollen. Grade wenn sie richtig voll gefressen sind, oder sich Morgens aufwärmen möchten, tun unsere Kornnattern und Boas dies gern.

 

Wenn du auch auf die Ablageflächen Bodengrund einbringen möchtest, lässt du die Löcher natürlich weg und baust eine 5-10 cm hohe (überstehende) Umrandung des Bretts. Wir brauchen dies nicht. Denn die meisten unserer Tiere setzten ihre Stinkis am Boden ab und wenn doch mal eine Ladung auf einem Brett landet, nehmen wir die Ablagefläche einfach zum Saubermachen raus. Sind die Bretter versiegelt, können die durchaus etwas Wasser und eine Bürste ab.

 

Die hier zu sehende Fliesen-Fläche unter der Heizung, ist der Platz für die Wasserschale und wird bei uns von unten leicht beheizt. Schlangen mögen temperiertes Wasser. Ist das Terra belegt, liegt auch dort etwas Bodengrund aus entstaubten Weichholz-Spänen. Diese Tierwohl-Späne zeichnen sich im Gegensatz zu Buchen-Spänen oder Pinien-Spänen dadurch aus, dass man die Stinkis besser sieht und durch die wesentlich bessere Saugfähigkeit. Außerdem sind sie auch viel preiswerter. 

 

Jeweils im unteren und oberen Bereich des Habitats stellen wir eine Wetbox. Also in unserem Fall zwei zurechtgemachte Brottöpfe mit einer kleinen, feuchten Füllung von ungedüngtem Torf. Der ist preiswerter als Moos, riecht nicht so wie dieser oft und man sieht die Stinkis besser. Im Moos wird so ein Stinker schon mal untergewühlt und übersehen. Der beste Nährboden für Schimmel und Insekten. Da nutzen wir lieber Torf. Solltet ihr in diesem, nach dem Öffnen des Sacks, Krabbeltiere finden, tauscht ihn im Laden um oder nehmt einen alten, hitzebeständigen Topf und füllt diesen locker mit Torf. Der kommt dann bei 120 °C eine Stunde in den Backofen. Dann den Ofen ausschalten und den Inhalt darin langsam auskühlen lassen. Das macht Insekten und den meisten Pilzen den Garaus. Jede Wetbox bekommt, wie auch alle anderen Verstecke oder das Terra selbst, eine Be-und Entlüftung. Also ein-zwei Öffnungen im unteren Bereich und eine ausreichend große Öffnung nach Oben. Dieser Ein-und Ausgang sollte groß genug sein, dass gleichzeitig ein Tier reinkriechen kann und ein anderes gerade raus. Also ca. 6-8 cm groß sein. Mit einer Flex sind die Schlitze oder Öffnungen schnell gemacht.

 

Pflanzschalen oder Terracotta Gefäße eignen sich prima als Verstecke für Schlangen. Sie sind preiswert und einige Jahre vielseitig einsetzbar. Die Wasserschale sollte recht groß gewählt werden. Eine große Wasseroberfläche, unter oder über der Wärmequelle, ist der Luftfeuchtigkeit förderlich. Die Wasserschale sollte ( wenigstens innen ) sehr hell sein und glattwandig. Idealer Weise Weiß. Damit sind die meisten im Handel angebotenen Schalen für Terrarien weniger geeignet. So sieht man in dunklen oder sogar braunen Schalen die Dreckränder vom Wasser ziemlich schlecht bis fast gar nicht. Landet ein Stinki im Wasser ( und dies passiert öfter mal ) oder hat die Schlange im Moos, Torf oder Bodengrung gewühlt und kriecht dann durch das Wasser, entsteht eine prima Nährlösung für Bakterien. Die Ablagerungen an den Wänden der Schale sind oft hartnäckig und sollten doch entfernt werden. Dazu ist es von Vorteil, diese auch zu sehen.

 

Wir verwenden und raten zu Kunstpflanzen. Da sind die in der etwas höheren Preisklasse wesentlich schöner und wirken natürlicher als sehr Billige. Natürlich kann man auch lebende Pflanzen einbringen. Doch denke an die Schimmelproblematik der Pflanzerde und auch an die Gitter-Abdeckung des Topfes. Kornnattern graben gern mal. Manch Korni Freund fand seine liebevoll gehegte Pflanze schon mal samt Wurzeln am Boden liegend. Dafür lag die Kornnatter Schönheit vergraben in der Blumenerde. Mache die Pflanzen auf einfache Weise fest. Auch auf den Blättern der Pflanzen landet mal eine Hinterlassenschaft und du solltest sie leicht rausnehmen können. Egal ob Kunst-oder echte Pflanze. 

 

Alle Kabel führen wir hinter der Rückwand an die entsprechenden Orte. Also die Leitung für die Heizung, das Licht und auch den Fernfühler der Thermostat Steuerung. Wir verwenden Thermo Control Pro II und Biotherm 2000 als Steuergeräte. Das TCPro II steuert das Licht und die Tages- und Nachttemperatur. Das B 2000 nur die Temperatur, mit vorgegebener Nachtabsenkung. Hier braucht man also noch eine Zeitschaltuhr für das Licht. Das B 2000 gilt als unverwüstlich, wogegen das TCP II als anfällig gilt. Also die Rechnung gut aufheben. Du solltest selbst bestimmen können, wann das Licht an und aus geht und ab wann welche Temperatur angesteuert wird. So kannst du selbst die entsprechende Jahreszeit simulieren. Geräte mit optischen Sensor sind deshalb weniger geeignet. Zeitschaltuhren mit Fernfühler, für die Rückmeldung der Temperatur im Terra, sind OK. Diese kosten aber ca. 30,- € und dafür bekommt man fast schon ein vollwertiges Thermostat, mit einigen Funktionen mehr.

 

Wie du siehst, kann man die Ablagebretter auch mit drehbaren, runden Hartholzrädern und Dübeln befestigen. Dabei bekommen diese eine dezentrale Bohrung und verändern durch drehen ihre Stellung. So kann der Einlageboden seitlich fixiert werden. Die zu erkennende Fliesen Fläche ist wieder der Platz für die Wasserschale und ist von unten leicht beheizt. Ist das Terra bewohnt, liegt auch hier dünn Bodengrund. Wo du den Fernfühler des Thermostats unterbringst ist weniger wichtig. In der Mitte der Rückwand oder durch die Decke ist nicht entscheident. Du musst nur bedenken, die Steuerung so einzustellen, dass dort wo die Tiere ruhen, angemessene 27 °C erreicht werden. Ist der Fernfühler weit oben, oder in Nähe der Heizung angebracht, müssen am Steuergerät eben 28 oder 29 °C eingestellt werden. Mit einem zweiten Thermometer, welches du überall mal hinlegst, prüfst du die Einstellung im Probelauf. Wenn auf dem Terra Boden 23-25 °C vorherschen und an der Decke des Terras 27-30 °C ( je nach Höhe und Bauweise des Terras,) hast du ein prima Temperaturgefälle. Nachts darf es ruhig 5-7 °C kühler sein. Wir senken die Temperatur von 20 Uhr bis 9 Uhr morgens um 5 °C ab.

 

Der Ablageboden, auf der Seite der Heizung, benötigt ein etwas größeres Loch. So kann der Schutzkorb durch das Brett ragen und die Kornnattern (oder andere Schlangen) haben die Möglichkeit in der Nähe der Wärmequelle zu liegen. Du wirst sehen, wie gern die Tiere dies annehmen. Bedenke unter der Heizung etwas mehr Platz zu lassen, damit du mit der Wasserschale genügend Bewegungsfreiheit hast. Diese nimmst du schließlich regelmäßig raus.

 

Die große Öffnung, im Ablagebrett an der Heizung, gestaltest du mit 3-4 cm seitlichem Spielraum, damit das Brett beim Einhängen oder herausnehmen seitlich bewegt werden kann. Alle anderen Durchbrüche, in den Brettern, kannst du kreativ gestalten. Rund, oval oder halbrund, direkt am Rand. Wichtig ist nur, dass sie etwa 7-20 cm groß sind. 

 

In einem Terrarium von 100-120 cm Breite, darf die Wasserschale ruhig 30 cm Durchmesser haben. Ist das Terra größer, sollte auch die Schale angepasst werden. Geeignet sind große Auflaufformen, Pflanzschalen oder natürlich auch Gefäße, die speziell für Terrarien empfohlenen werden. Solange sie innen hell und wasserdicht sind sowie auch mal eine Wärmebehandlung, im Backofen, abkönnen.

 

Bietest du diverse Versteckmöglichkeiten an, wirst du schnell sehen, wo deine Lieblinge am häufigsten liegen. Dort kannst du dann ein Verseck platzieren, welches die Schlange nicht völlig verschwinden lässt. So kannst du sie weit häufiger sehen. Je nach dem Wesen der einzelnen Tiere, liegen Kornnattern gern völlig verborgen oder eben auch meist offen, neben den Verstecken. In Einzelhaft gehaltene Kornnattern verstecken sich häufiger als Tiere die durch Mitbewohner Fremdberührung kennen. Tiere, die in kleinen Gruppen gehalten werden, sind in der Regel wesentlich friedlicher und kommen mit Berührungen, auch durch die Halter, weit besser klar. In einem Terra von 120 cm haben durchaus zwei bis drei große Kornnattern Platz.

 

Ältere Kornnattern, welche wir aus einer Einzelhaltung zu uns genommen haben, unterscheiden sich in ihrem Verhalten oft deutlich von den Tieren, welche bei uns aufgewachsen sind. Anfänglich sehr scheue und ängstliche Kornnattern gewöhnen sich in wenigen Wochen (nach der Quarantäne) an eine Gruppenhaltung und werden meist schnell ruhiger. Nur selten liegt eine Korni immer allein oder flieht sogar vor den anderen Tieren. So ein Tier sollte dann auch ein Terra für sich allein bekommen. Doch dies ist eher selten der Fall. Selbst sehr scheue oder sogar beißende Kornnattern beruhigen sich meist schnell, wenn sie mit ähnlich großen Tieren zusammen leben. Regelmäßiges, ruhiges Händeln begünstigt ein friedvolles Verhalten von Kornnattern deutlich. Wir haben wirklich viele Tiere und tatsächlich nur eine einzige Kornnatter, welches nicht nur droht sondern auch Abwehrbisse einsetzt. Alle anderen Schlangen sind so friedlich wie ein Schmetterling. Sogar unsere Boas. Nur vor, wärend oder direkt nach der Fütterung, wenn es so interessant nach Futter riecht, schnappen etliche Schlangen nach vielen Dingen. Ist kein Futter im Spiel, ist die Bande völlig friedlich.

 

In diesem 160 cm breitem Terrarium haben leicht 5-7 kleinere Kornnattern oder 3-5 größere Kornis Platz. Häufig werden sie sowieso als Gruppe zusammenliegen. An der Front des Terrariums bringen wir die Displays der Thermostate an. So kann man jederzeit die aktuelle Temperatur sehen.  Ab einer Terrarien Größe von 130 cm, raten wir zu Scheiben mit einer 6 mm Glasstärke. Dünnere Scheiben sind ab einer gewissen Größe einfach zu instabil.

 

Ob Eigenbau, oder auch ein gekauftes Terrarium, beide lassen sich also mit geringem Aufwand zu einem sachgerechten Habitat für unsere Lieblinge gestalten. Was NICHT in ein Schlangenterrarium gehört ist ein Wasserfall oder Springbrunnen. Dort wird das Wasser ständing umgewälzt und wenn mal ein Stinki im Wasser landet, natürlich auch diese Brühe. Da die verbauten Schläuche der Geräte so gut wie nicht sauber zu machen sind, hat man schnell eine Bakterienbrutstelle der feinsten Art. Weniger robuste Schlangen protestieren gegen diese gesundheitsgefährdenden Geräte schon mal, indem sie demonstrativ ableben. Willst du die Luftfeuchtigkeit regulieren, dann nutze eine größere Wasserschale und / oder einen Wasserprüher. Fülle diesen, vor dem Sprühen, immer mit frischem, heizen Wasser. 40-50 °C sind  anzuraten. So hat der Sprühnebel eine Temperatur von etwa 28-35 °C, was dafür sorgt, dass die Temperatur im Terra nicht stark abgesenkt wird und offensichtlich mögen auch die Schlangen warmes Wasser viel lieber als eine kalte Dusche. Nach dem Sprühen stets das Sprühgerät entleeren. Auch das Steigrohr leerpumpen und dann das Gerät offen und leer lagern. Bliebe das Wasser über mehrere Tage im Sprüher, ist auch hier die Vermehrungsrate von Bakterien zu bedenken. Schließlich wollen wir doch alle gesunde Tiere haben.

 

Wenn du Fragen hast, ruf uns einfach mal an. Gern erklären wir Dir weshalb wir unsere Terras genau so gestalten.